Diese auslaufenden Zellen sind verantwortlich dafür, daß alle Tourings T400 / T10-T50 von innen heraus "faulen". Wer solch ein unrestauriertes Gerät besitzt, sollte also unbedingt diese Zelle entfernen. Sie befindet sich auf der unteren ZF-NF Platine und ist bei den meisten Geräten nach Ausbau des Lautsprechers zugänglich. Zweck der Zelle ist die Stabilisierung der Transistor-Arbeitspunkte. Das Gerät soll dadurch bis zur halben Batteriespannung noch gut funktionieren. Diese oder ähnliche Zellen befinden sich auch in Geräten der Schaub-Lorenz Weekend und Polo Serie sowie im Graetz Page und Joker. Ab der Modellreihe T60 (1965) wurden 2 Silizium-Dioden zur Stabilisierung verwendet.

Nach dem Abnehmen der Gehäuseschale findet man auf der unteren Platine oft eine nachträglich eingebaute Drahtbrücke, mit der schon früher defekte Leiterbahnen repariert wurden. Bei diesem T40 ist auch das Lötzinn auf der Rückseite der Platine bereits zerstört.

Durch diese kleine Schaltung kann der Akku ersetzt werden, es kann selbstverständlich auch jede andere Si-Diode mit 0,6-0,7V Durchlaßspannung verwendet werden. Durch den Kondensator wird der geringe Innenwiderstand der DEAC-Zelle nachgebildet .

 

Grünspan so weit das Auge reicht, nach dem Auslöten aller Bauteile über der korrodierten Fläche hilft hier nur noch ein Dremel mit aufgesetzter Drahtbürste.

 

Frisch gereinigt sieht die Platine so aus. Dieser Touring T40 funktionierte nach dem Einbau auf Anhieb. Das muß aber nicht immer so sein, bis zu einem perfekt funktionierenden Gerät ist es meist noch ein weiter Weg. Wie bei Röhrenradios leiden viele Elektrolytkondensatoren an Kapazitätsmangel, der sich besonders bei Koppelkondensatoren in einem umausgewogenen Klangbild zeigt. Bei den rot-braunen Folienkondensatoren gibt es genau das entgegengesetzte Problem, sie haben iher Kapazität oft bis zum dreifachen Wert verändert und sollten besonders an frequenzbestimmenden Stellen ersetzt werden.